Susanne Wismer: «Blumen sind ein Luxusartikel»
Ja zugegeben, ich bin ein echter Naturbursche, zumindest dann, wenn es um Blumen geht. Da kenne ich auch die feinen Unterschiede, zum Beispiel bei den Rosen. Die teuerste im Blumenladen ist die Baccara, man hat sie zur perfekten Schönheit herangezüchtet. Was ich allerdings an ihr misse, ist der märchenhafte Duft, der einer Rose anhaften sollte. Denn auch Duft ist Natur. Wer einmal an einer Abraham Darby gerochen hat, weiss, was ich meine. Die rosafarbenen, dicht gefüllten und kräftig duftenden Blüten verströmen einen geradezu berauschenden Duft. Nach ihrem Dasein in der Vase hänge ich sie jeweils kopfüber auf, lasse sie trocknen, die Blüten duften noch über viele Wochen hinweg.
Ein wahres Paradies, die Dufourstrasse 138
Ich kann an keinem Blumenladen vorbeigehen, ohne einen Moment innezuhalten, die Pracht anzuschauen und mir einen tiefen Atemzug zu gönnen. Ein tägliches Highlight auf meinem Arbeitsweg ist das Blumengeschäft von Susanne Wismer an der Dufourstrasse 138 – ein wahres Paradies. In ihrem Geschäft ist man umgeben von wundervollen Blumen und Gestecken, die Luftfeuchtigkeit und der exotische Duft märchenhafter Aromen machen benommen. Mittendrin begrüsst mich die stets schwarz gekleidete zierliche Chefin, Susanne Wismer, seit elf Jahren Besitzerin dieses Bijoux. Susanne Wismer ist froh, im Seefeld zu sein.
«Das Seefeld ist der Eingang zu Stadt, in fünf Minuten bin ich am Bellevue und da ein grosser Teil meiner Kundschaft an der Goldküste wohnt, ist die geographische Lage für mich perfekt», erzählt sie mit einem sympathischen Lächeln und fährt fort: «Das Seefeld hat für mich gleichzeitig Dorfcharakter und internationales Ambiente. Blumen sind ein Luxusartikel und lassen sich desshalb in einem Quarier mit höherer Kaufkraft besser verkaufen.»
Bevor Susanne Wismer an die Dufourstrasse kam, arbeitete sie im Giardino Verde in Uetikon-Waldegg und meint zum Standort Seefeld: «Mich freut es, dass das Razzia wieder zu neuem Leben erwacht ist, anderseits bedaure ich, dass das Kleidergeschäft Kahoona an der Höschgasse geschlossen wurde. Ich habe es gerne, wenn es lebendig ist. Ich unterstütze das Quartier, mache hier täglich meine privaten Einkäufe. Auch zum Essen ist das Seefeld bevorzugte Adresse: «Mein absolutes Lieblingsrestaurant ist die Brasserie Seefeld - Antonello hält die Qualität seines Essens seit eh und je auf höchstem Niveau. Eine grossartige Leistung.»
www.susannewismer.ch
Text: Adrian Erni, März 2015