Seefeld|Aspekte 003
Paralleluniversum
Es besteht in jeder Stadt zumindest ein Paralleluniversum.
In urbanen Gefilden, wie dem Seefeld, in der Regel in Kniehöhe.
Die meisten Menschen reagieren mit Freude. Manche schauen einfach darüber hinweg und sehr wenige fühlen sich von dieser parallelen Welt eher gestört. Was ich persönlich nicht ganz nachvollziehen kann - aber konzentrieren wir uns auf das Positive.
Ich bekenne mich zu der ersten Gruppe. Innerhalb dieser ist ein klassisches Verhaltensmuster festzustellen. In Nuancen kann es etwas voneinander abweichen. In der Regel kommt zunächst die Begrüssung der Menschen, meist im Stehen. Es folgt der Blick nach unten (Paralleluniversum), wo das Leben in den nächsten Minuten stattfinden wird und jedes Thema nebensächlich wird.
Ein Hund.
Der grosse Thomas Mann und der weise Konrad Lorenz schrieben darüber. Der beste Freund des Menschen.
Der Hund steht (meist) ebenso erfreut dort unten, wedelt und springt an der weissen Hose hoch (die entsprechende Warnung kommt zeitgleich, also an sich zu spät). Der Hund begrüsst in der Regel herzlich - und vorurteilsfrei.
Zieht sich das Gespräch zwischen Stereo und Razzia in die Länge, beginnt der Vierbeiner ein gewisses Desinteresse zu zeigen und beginnt die Umwelt zu beobachten. Stehend, dann sitzend - oder liegend.
Ein Hund hat eher Zeit als der Mensch, lässt diesen auch gerne kurz warten (Retourkutsche) aber beeilt sich, wenn wir dies nicht tun. Meistens. «Komm!».
Ihr
Andreas Finke
Juni 2017