Jutamas Rindlisbacher verstärkt das Design Labor Team als Creative Director
«Ob Stylisten, Fotografen, Designer oder Filmproduzenten – sie alle essen und trinken heute an meinem Küchentisch und arbeiten morgen zusammen mit mir am besten Ergebnis für den Kunden.»
Eine Liebe für Mode und Design und eine Leidenschaft für Menschen: Jutamas Rindlisbacher vereint beides – auch in ihrem Job. Die Konzepterin und Produzentin von Print-Medien ist u.a. seit Jahren verantwortlich für die Magazine eines Schweizer Grossverteilers, die in fast jedem Haushalt zur Weihnachts- und Osterzeit zum Dekorieren und Schenken inspirieren. Nun wird sie ihr Know-how als Partnerin von Design Labor einbringen. Sie ergänzt die online-affine Agentur im Seefeld mit einem neuen Schwerpunkt und ihrem Standort im Kreis 5. Wir sprachen mit ihr über gebündelte Stärke, schnelle Information und den Genuss, eine Zeitschrift in Händen zu halten.
Interview: Sherin Kneifl
Schon rein optisch ist eine Begegnung mit Jutamas Rindlisbacher eine Bereicherung. Erstens wegen ihres Stils, den man als extravagant-puristisch beschreiben könnte. Zweitens wegen der Freundlichkeit, die sie ebenso ausstrahlt wie echtes Interesse an ihrem Gegenüber. Und wenn man sich auf ein Gespräch mit der Mutter von drei Kindern einlässt, wird klar: Sie teilt ihr umfassendes Wissen gern und kann wunderbar zuhören. Die gebürtige Thailänderin ist im Kreis 5 beheimatet. Dort entstehen in ihrem Wohn-Arbeits-Loft Magazine und Bücher jeglicher Art. Als Partnerin bei Design Labor liegt ihr Fokus auf gedruckten Produkten, sowie der Entwicklung von neuen Projekten.
«Ob Stylisten, Fotografen, Designer oder Filmproduzenten – sie alle essen und trinken heute an meinem Küchentisch und arbeiten morgen zusammen mit mir am besten Ergebnis für den Kunden.»
Ihre Stärke sieht Jutamas darin, bei komplexen Anforderungen den Überblick zu behalten. Dank ihres grossen Netzwerks kann sie für jedes Projekt das ideale Team zusammenstellen: «Ob Stylisten, Fotografen, Designer oder Filmproduzenten – sie alle essen und trinken heute an meinem Küchentisch und arbeiten morgen zusammen mit mir am besten Ergebnis für den Kunden. Die Trennung von Beruf und Privat existiert in meinem Leben nicht: Kreative werden zu Partnern und Partner zu Freunden», sagt Jutamas. Durch ihr Organisationstalent weiss jeder im Team nicht nur stets, was er zu tun hat, sondern auch, wie die anderen ticken: «Miteinander denken erachte ich als sehr wichtig. Nur so können wir unser volles Potenzial entfalten und das Optimum herausholen. Ein Team ist mehr als die Summe der Einzelnen. Das erkenne und fördere ich. Ich gebe den Leuten die Freiheit, sich zu entfalten.»
Sie selbst arbeitet fokussiert, stringent, präzise und stets mit einer Prise Zweifel. «Das ist mein Treibstoff für Kreativität.» Die wird schon mal durch einen abgefahrenen Vorspann einer Netflix-Serie angestachelt. Häufig ist sie durch Mode inspiriert: «Als ich in Thailand den malaysischen Fashion-Stylisten Victor Goh traf, der extravagante Outfits für Hair Shows aus Alltagsgegenständen kreiert, wollte ich unbedingt so etwas Ähnliches umsetzen. Wir haben dann tatsächlich für ein Fotoshooting Kleider aus Tischdecken, Haarschmuck aus Christbaumkugeln und Accessoires aus Guetzli-Formen gemacht.»
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Ihre Passion für Design, Mode und Gestaltung entstand früh. «Schon als Teenager wollte ich mir meine Kleider selbst kaufen, gab Nachhilfe oder verdiente mit Babysitten das Taschengeld dafür. Später half ich in Modeboutiquen aus», schildert sie den Ursprung ihres Flairs für die schönen Dinge im Leben. Mit sechs kam sie nach Deutschland. Seit 1999 lebt sie in der Schweiz, seit Jahren im Kreis 5, wo viele lokale Designer zu Freunden geworden sind. Sie schätzen ihren Input und sehen sie mit Freude in ihren Entwürfen.
«Es ist immer noch relevant, etwas hochwertiges in der Hand zu halten.»
Die gelernte Werbe- und Mediengestalterin arbeitete als Art Director für namhafte Werbe- und Kommunikationsagenturen in Deutschland und der Schweiz bis sie sich mit ihrer exklusiven Boutique im Bereich Print positionierte. Doch machen gedruckte Produkte in unserer digital bestimmten Realität überhaupt noch Sinn? «Das Blättern, das Haptische ist doch etwas Wunderbares. Magazine, die ich kaufe, möchte ich am liebsten länger behalten. Diese Wirkung haben online Medien nicht.» Zeitschriften seien etwas zur Entspannung. Im Gegensatz zur raschen Anregung und Ablenkung, die das dynamische Digitale bietet, gehen dort die Themen in die Tiefe. «Ich zelebriere die Zeit mit einem Magazin und erhalte fundierte Informationen durch recherchierte Geschichten. Es geht um Speed vs. Entschleunigung. Mir gefällt beides und ich möchte keines ausblenden oder weglassen.» Darum produziert sie auch unterschiedliche Inhalte für den online Content.
Für jedes Produkt ist eine ausführliche Recherche der Ausgangspunkt. «Ich lerne den Kunden sozusagen auswendig. Sein Wunsch ist mein Leitfaden. Mein Gespür für Menschen kommt mir hier genauso zugute wie jenes für Design. Für den Kunden fühlt sich so das Ergebnis nie nach 0815 an», sagt Jutamas.
«Miteinander denken erachte ich als sehr wichtig. Nur so kann man sein volles Potenzial entfalten und das Optimum herausholen.»
Zurzeit entstehen im Design Labor Team Ideen z.B. in Anlehnung an die Plattform zurichkreis8.com. «Bei der Kooperation mit Design Labor tue ich mich als «Langstreckenläuferin» mit dem Gründer Zoran, einem «Sprinter», zusammen. Es ist ein gegenseitiges Anregen zum Überlegen. So entsteht spannendes Neues.»
Wir freuen uns darauf und halten Sie auf dem Laufenden!
Februar 2022