Der Grossanlass sorgt für gemischte Gefühle
Rad- und Paracycling-Weltmeisterschaften in Zürich: Vorfreude oder Sorgen?
Vom 21. bis 29. September wird Zürich zur Bühne für die Rad- und Paracycling-Weltmeisterschaften, ein Sportereignis von internationalem Format. Die Veranstaltung verspricht nicht nur spannende Wettkämpfe, sondern auch eine Vielzahl von Aktivitäten, die die Stadt und den gesamten Kanton in den Bann ziehen sollen. Trotz dieser vielversprechenden Ankündigungen bleibt die Vorfreude jedoch verhalten.
Text: Zoran Bozanic
Das Gewerbe zeigt sich besorgt über die bevorstehenden Strassensperrungen, die während des Events das Quartier erheblich beeinträchtigen werden. Die Veranstalter haben versucht, die Ängste der Geschäftsinhaber zu zerstreuen, doch die gelieferten Informationen scheinen oft mehr zu verunsichern, als Zuversicht zu schaffen. Besonders die Gastronomie ist betroffen, da viele Betreiber befürchten, während der Veranstaltung ihre Geschäfte schliessen zu müssen. Die Blockaden könnten die Lieferungen unterbrechen, was für viele Gastrobetriebe existenzielle Sorgen aufwirft.
Sind die Ängste der Gewerbetreibenden übertrieben oder berechtigt?
Trotz der Bedenken der Gewerbetreibenden wird die WM als «Velo-Fest für alle» beworben. Die Organisatoren setzen auf ein breites Publikum und hoffen, dass die Veranstaltung sowohl Einheimische als auch Touristen anzieht. Doch die Realität vor Ort könnte anders aussehen: Wenn viele Geschäfte aufgrund der Erreichbarkeitsprobleme schliessen müssen, könnte dies nicht nur wirtschaftliche Einbussen für die Betroffenen bedeuten, sondern auch die Gesamtatmosphäre der Veranstaltung beeinträchtigen.
Die Frage, ob die Ängste der Gewerbetreibenden übertrieben sind oder berechtigt, wird sich in den kommenden Wochen beantworten. Das Team von zurichkreis8.ch wird die Entwicklungen genau beobachten und Stimmen aus dem Quartier einholen, um ein umfassendes Bild der Situation zu zeichnen. Die kommenden Wochen versprechen, spannend zu werden – sowohl für die Sportler als auch für die Anwohner und Geschäftsinhaber.
Weitere Infos...
Stimmen aus dem Quartier:
«Ich stehe der Rad-Weltmeisterschaft grundsätzlich sehr positiv gegenüber. Eine so grosse internationale Veranstaltung bringt viel Leben und frischen Wind in die Stadt. Für uns als Kai Sushi bietet sich eine grosse Chance, ein breiteres Publikum anzusprechen und neue Gäste unter den Zuschauern zu gewinnen. Natürlich sind wir durch die Strassensperrungen, insbesondere im Hinblick auf unseren Lieferservice, betroffen. Wir müssen uns, wie viele andere Restaurants, anpassen und Lösungen finden. Unsere bestehenden Kunden können uns jedoch in den meisten Fällen weiterhin bequem mit den öffentlichen Verkehrsmitteln oder zu Fuss erreichen.»
Amit Shama, Inhaber Kai Suhi
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«Wir stellen fest, dass viele Gäste ungern anreisen, da nahezu alles gesperrt ist. Besonders bei Geschäftsreisenden gibt es zahlreiche Stornierungen, und auch die Anlieferungen sind eine grosse Herausforderung. Bei einem eintägigen Event wie der Streetparade mag das noch akzeptabel sein, aber für eine Dauer von mehr als einer Woche ist das für die Betriebe in der Region nicht gut durchdacht. Die Rad-WM ist zwar willkommen, doch scheint Zürich damit offensichtlich überfordert zu sein!»
Eine leitende Angestellte eines Hotels im Quartier
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«Die Absperrung eines gesamten Quartiers für 10 Tage stellt für das lokale Gewerbe ein massives Problem dar, insbesondere da diese Zeit entscheidend für den Verkauf der Herbst-Winterkollektion ist. Die Auswirkungen auf die Kundenfrequenz und das Tagesgeschäft sind erheblich. Es ist schlichtweg eine Frechheit, was die Stadt mit unseren Steuergeldern anrichtet!»
Dani Frei, Inhaber stereo fashion
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«Ich wohne im Quartier und freue mich riesig darauf, all diese beeindruckenden Champions zu sehen, die den Radsport in den letzten Jahren so erfolgreich gemacht haben.»
Matteo Manzocchi, Anwohner
August 2024