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Im Gespräch mit Marc Oliver, Galerist und Interior-Designer

«Seefeld: Günstiges Wohnen zwischen Junkies und Nutten - das war einmal.»

Wenn jemand Ahnung von Stil hat, dann er. Seit einem viertel Jahrhundert ist Marc Oliver als Galerist und Designexperte tätig. Seit September 2018 bereichert er die Dufourstrasse mit seinem neuen Wohnzimmer, der «Galerie marcoliver», in der Nummer 124. Darin verkauft er auserlesene, rare Objekte sowie all das, was ihm am Herzen liegt, und heisst Interessierte herzlich Willkommen zum Staunen und Stöbern. Sein stylisches Wohnzimmer ist allerdings nicht die erste Berührung mit dem Seefeld. Wir haben den leidenschaftlichen Sammler für unsere Rubrik «8 Fragen an…» getroffen.

Seit wann sind Sie im Seefeld?

Seit 1989 bin ich mehr oder weniger wohnhaft im Seefeld. Nicht kontinuierlich aber immer wieder.
 
Welchen Bezug haben Sie zum Quartier?

Früher was es für mich das günstige Wohnen zwischen Junkies und Nutten. Heute kaum vorstellbar, aber wir hatten zwei Wohnungen für je knapp 700 Franken mit Dachterrasse und allem Drum und Dran. Das war wohl der Grund, warum ich hier gelandet bin.
 
Was macht das Seefeld einzigartig?

In erster Linie der See! Ich bin ein richtiger See-Bub. Zudem ist es für mich irgendwie wie ein ländliches Dorf in der hektischen Stadt – das mag ich.

marc oliver mueller, galerist
Wie hat sich das Quartier in den letzten Jahren verändert?

Es ist ein bisschen wie eine Welle. Zu Beginn war es halt schon sehr schmuddelig. Dazwischen war es dann mal extrem anstrengend – einfach sehr rich und anonym. All die mühsamen Poser mit ihren Monster-Audis und Prada-Girls. Allerdings ist es in den letzten Jahren wieder sehr viel besser geworden, und hat wieder an Qualität und Charakter gewonnen.
 
Was vermissen Sie im Quartier?

Parkplätze – definitiv Parkplätze! Zudem vermisse ich die vielen kleinen Shops, die einfach echte Originale waren. Vom Sortiment bis hin zum Besitzer. Heute geht der Trend im Seefeld eher in Richtung: «Wenn ich nicht weiss was ich machen soll, mach ich halt ein Einrichtungsgeschäft auf».
 
Es wird oft von der «Seefeldisierung» gesprochen. Was denken Sie darüber?

Ich denke, wenn du Bezug zu einem Quartier hast, dann spürst du in jedem Quartier einen Wandel. Das hat der Kreis 4 oder 5 genau auch erlebt. Das Seefeld unterscheidet sich da nicht gross. Jedes Quartier hat sein Image und das Seefeld ist halt nun mal der Anfang der Goldküste.
 
marc oliver mueller, galerist
Welche Seefelder Persönlichkeit darf auf unserem Portal nicht fehlen und warum?


Stephan Feierabend, er ist eine unglaublich spannenden Person und unter anderem mein ältester Freund.
 
Nennen Sie uns ihre persönlichen Hotspots.

Was ich extrem mag ist der Patumbah Park. Er hat nicht mehr ganz denselben Charme wie er ihn früher hatte, als alles so schön verwildert war, aber er ist immer noch eine echte kleine Oase. Ein weiterer Hotspot ist definitiv das Miracle. Dort gibts einfach die beste Pizza der Stadt zu absolut fairen Preisen, was in Zürich alles andere als selbstverständlich ist.

Redaktion: Leila Alder

Februar 2019


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