8 Fragen an Michael Böhler, Hoteldirektor
Michael Böhler über die Seefeld-Seele - und wie sie sich verändert
Neugierig und kreativ seit seiner frühen Kindheit im Zürcher Wehntal pflegt Michael Böhler schon 25 Jahre seine Leidenschaft für die Hotellerie, in der er sich «zu Hause und wie ein Fisch im Wasser» fühlt. Der erfahrene Manager stellt sein Know-how und sein Talent in den Dienst zweier renommierter 4-Sterne-Hotels im Zürcher Seefeld – des Small Luxury Hotel Ambassadors beim Opernhaus sowie des Hotels Opera und des Restaurants Opera.
Seit wann sind Sie im Seefeld?
Nach einem Aufenthalt in Arosa und London, durfte ich im März 2016 zurück ins Seefeld kommen und das Hotel Opera und Hotel Ambassador mit dem Restaurant Opera als Direktor übernehmen.
Welchen Bezug haben Sie zum Quartier?
Das Quartier hat mir tolle Arbeitsplätze geboten und aber auch seit meiner Kochlehre im Hotel Splügenschloss und der Hotelfachschule Belvoirpark war es immer ein Platz für gastronomische Inspirationen. Im Seefeld gab es in meiner 30-jährigen Karriere in der Hotellerie und Gastronomie immer wieder tolle Ideen und Konzepte zu entdecken. Dies wird sicher auch in Zukunft so bleiben.
Was macht das Seefeld einzigartig?
Der Kreis 8 ist sehr dynamisch und hat einige versteckte Perlen. Man muss sich die Zeit nehmen, die Qualität und die Feinheiten des Quartiers zu entdecken, wird dann aber mit Sicherheit von der Seefeld Atmosphäre gepackt. Gerne vergleiche ich das Seefeld für meine ausländischen Gäste mit dem Londoner Trendviertel Shoreditch, nur viel authentischer.
Wie hat sich das Quartier in den letzten Jahren verändert?
Ich durfte verschiedene Veränderungen feststellen. Einerseits sind einige Firmen abgewandert und es hat sich viel stärker in ein Wohnquartier gewandelt. Zusätzlich wurde aber das Quartier vermehrt von Individualreisenden für seine Lage und Vielfalt entdeckt. Wir müssen aufpassen, dass es nicht zu ruhig im Quartier wird und müssen mit Veranstaltungen das Quartier beleben. Sehr schön ist zu sehen, dass das Quartier laufend mit neuen Läden, Kaffees und anderen Konzepten bereichert wird. Wir werden im 2019 bei uns an der Dufourstrasse ein kleines Quartierfest organisieren und hoffen, dass viele Seefelder mit ihren Produkten mitmachen.
Was vermissen Sie im Quartier?
Ich lasse immer alle Eindrücke auf mich wirken und vermisse noch nichts.
Es wird oft von der «Seefeldisierung» gesprochen. Was denken Sie darüber?
Es ist eine sehr heikle Frage. Einerseits ist es verständlich, dass die Investoren optimieren möchten, aber auf der anderen Seite geht mit jeder Umwandlung einer Immobilie ein Stück Seele verloren. Das Ziel muss es aber sein, die neuen Bewohner ins Seefeld zu integrieren und sie ein Teil vom Seefeld zu machen. Da ich aber leider aus persönlichen Gründen nicht im Seefeld wohnen kann, steht es mir nicht zu, ein Urteil zu fällen.
Welche Seefelder Persönlichkeit darf auf unserem Portal nicht fehlen und warum?
Tyler Brûlé konnte ich nicht auf Kreis 8 finden. Es sind mir einige Namen durch den Kopf gegangen und bei jedem musste ich feststellen, dass diese von Kreis 8 schon sehr schön portraitiert wurden. Es wäre sehr spannend von Tyler als Globetrotter zu erfahren, wie er das Seefeld erlebt.
Nennen Sie uns ihre persönlichen Hotspots.
Abgesehen von unserer Dachterrasse, The View… bin ich sehr gerne für einen Kaffee bei Dominique in der Höschgasse 33, kleine Überraschungen finde ich bei Michi im Herzlich oder für Inspiration geniess ich einen Spaziergang durch den Botanischen Garten. Unvergesslich ist mir der Abend in der Blinden Kuh geblieben.
Januar 2019